LNG Blue Corridors
Eher unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit nimmt seit 2013 ein europaweites Projekt Gestalt an, das die Emissionen des Lkw-Verkehrs deutlich reduzieren soll: die sogenannten LNG Blue Corridors, ein gut ausgebautes Netz von LNG-Tankstellen.
Der Schwerlastverkehr auf Europas Straßen soll mehr und mehr von LNG-betriebenen Lkw übernommen werden – der Umwelt zuliebe.
Die federführende European Natural & Bio Gas Vehicle Organisation (NGVA) zieht eine positive Zwischenbilanz: Der Beneluxraum, Schweden, Spanien und England verfügen bereits jetzt über ein gut ausgebautes Netz von LNG-Tankstellen, in Italien sollen es bis Ende 2017 zwanzig sein. In Deutschland wurde im April in der Nähe von Berlin die zweite LNG-Tankstelle eröffnet. Die EU-Kommission fördert den Bau von LNG-Tankstellen mit acht Millionen Euro.
Definiert wurden von der NGVA vier Korridore in Europa, in denen LNG-betriebene Lkw versorgungssicher fahren können: von Skandinavien bis Südspanien (SoNor), von Skandinavien über Nordfrankreich bis Portugal (Atl-Blue), von Schottland bis Italien (WE-Blue) und von Südspanien über Südfrankreich bis Italien (Med-Blue). Bis 2025 soll entlang der europäischen Hauptrouten mindestens alle 400 Kilometer eine LNG-Tankstelle entstehen. Aktuell fahren 150 schwere Lkw mit LNG in Europa, 43 Transportunternehmen beteiligen sich bereits an dem Projekt. Bis 2030 erwartet die NGVA einen starken Anstieg der Lkw-Zahl. Ein Sprecher: „LNG-betriebene Lkw werden entscheidend dazu beitragen, dass die EU ihr Ziel der Co2-Verringerung um 60 Prozent bis 2050 erreichen kann.“